Sonntag, 18. Februar 2018

Bailey. Ein Freund fürs Leben

Autor: W. Bruce Cameron
Seiten: 352
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-50401-1

Worum geht's?

Bailey ist clever, faul und ziemlich frech. Am Ende eines tristen Lebens als Straßenköter fragt er sich, wozu er überhaupt auf der Welt war, und ist verblüfft, plötzlich als wunderschöner Rassehund wiedergeboren zu werden. Der achtjährige Ethan nimmt ihn bei sich auf, und Bailey lernt, was es heißt, einen echten Freund zu haben. Aber seine Reise ist noch nicht beendet, er muss weiterziehen und noch viel lernen. Als er Ethan nach vielen Jahren wiedersieht, ergibt alles plötzlich einen Sinn ...

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Wer ist der Autor?

W. Bruce Cameron, 1960 geboren, ist als Kolumnist und Autor international bekannt. Seine Kolumne zur Erziehung von Teenagern war 1995 so populär, dass sie als Buch veröffentlicht wurde, das als Vorlage für die TV-Serie "Meine wilden Töchter" diente. Bruce Cameron publiziert seine Kolumnen in verschiedenen Zeitungen und arbeitet derzeit an einer Fernsehadaption von "So erziehen Sie Ihren Mann". Mit seinem Vorgängeroman "Ich gehöre zu dir" landete er auf Anhieb einen Bestseller.

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Heyne Verlag zugesandt. <

Ich muss sagen, durch den Schreibstil fiel es mir irgendwie schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Einmal in der Geschichte angekommen, als ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, ließ sich "Bailey" schnell und angenehm lesen, doch sich an den Erzählstil erst zu gewöhnen hat eine Weile gebraucht. Vielleicht lag es auch an der Wahl der Erzählperspektive... berichtet wird nämlich aus Sicht des Hundes Bailey - durchaus sinnvoll, da die Aufs und Abs seines Lebens, insbesondere seine Zeit bei dem Jungen Ethan, thematisiert werden.

Dadurch konnte mir Bailey jedoch nicht wirklich sympathisch werden. Seine Gedankengänge waren für mich oft entweder zu unsinnig oder zu überlegt dafür, dass man sich im Kopf eines Hundes - egal wie besonders - befindet. Auch wenn rein sachlich viele Verhaltensweisen durchaus richtig sein dürften und definitiv gut recherchiert wurde, konnte daraus meiner Ansicht nach kein stimmiger Charakter entwickelt werden. Bailey kam mir immer ein wenig gestellt vor, was es mir schwer machte, mit ihm mitzufühlen.

Auch die anderen Figuren blieben leider blass und, auch wenn ihre Emotionen und Gedanken durchaus zur Geltung kommen, hinterließen sie keinen Eindruck auf mich. Dabei ist die eigentlich erzählte Geschichte wirklich niedlich und originell (auch wenn sie nicht das Rad neu erfindet, so sind die Ideen für die Handlungsstränge durchaus charmant und abwechslungsreich, durch die vielen verschiedenen Menschen und Leben die der Leser kennen lernt). Die Rolle von Hunden in unserer Gesellschaft wurde mir als nicht-Hundehalter richtig bewusst mit der Lektüre; die vielfältige Art, auf die diese Tiere unser Leben beeinflussen und was ihnen teils zugemutet wird - da kann ich mich der Danksagung des Autors nur anschließen, der seine Hochachtung unter anderem den Mitarbeitern von Tierheimen ausspricht.

Auch die Struktur, der ganze Aufbau der Handlung ist mir positiv aufgefallen. Baileys verschiedene Leben bauten gut aufeinander auf und spätestens ab dem Ende des zweiten und am Anfang des dritten fragte auch ich mich, was das ganze bezweckt und wie es für ihn weitergeht. Eine gewisse Spannung wurde durchaus aufgebaut und mein Interesse geweckt - leider blieb das oberflächlich. Wirklich emotional treffen konnten mich nur einige wenige Szenen, beispielsweise der Brand, das Ende von Baileys Zeit als Ellie und die letzten Kapitel. Aber positiv zu erwähnen ist definitiv, dass das Buch mit steigender Seitenzahl immer besser wird, so schwer es mir fiel, den trägen Anfang abzuschütteln.

Alles in allem hätte man aus der Idee hinter "Bailey. Ein Freund fürs Leben" durchaus mehr machen können. Auch wenn ich mich etwa ab dem zweiten Drittel der Geschichte ganz gut unterhalten fühlte, blieben für mich die Figuren, auch der Protagonist, leider zu distanziert. Ein Buch, das ich mit "nicht schlecht" kommentieren würde, spräche mich jemand darauf an - schade, denn in einzelnen sehr gelungenen Szenen ist durchaus zu erkennen, wie emotional und mitreißend der Roman insgesamt hätte sein können.

 bisSterne

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an das Bloggerportal Randomhouse und den Heyne Verlag!

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