Sonntag, 24. Januar 2016

Flavia de Luce: Tote Vögel singen nicht

AutorIn: Alan Bradley
Seiten: 320
Verlag: blanvalet
ISBN: 978-3-7341-0077-2

Worum geht's?

Es ist ein Frühlingsmorgen im Jahr 1951. Flavia de Luce hat sich mit ihrer Familie am Bahnhof von Bishop’s Lacey eingefunden, um die Heimkehr ihrer beim Bergsteigen in Tibet verschollenen Mutter Harriet zu erwarten. Als der Zug einfährt, nähert sich ein großer Fremder der elfjährigen Hobbydetektivin und flüstert ihr eine kryptische Botschaft zu. Einen Augenblick später ist der Mann tot – jemand aus der Menschenmenge hat ihn offenbar vor den Zug gestoßen. Ein neuer Fall für Flavia de Luce, die sich dieses Mal sogar in die Lüfte schwingt, um einen Killer zur Strecke zu bringen, und die endlich die Wahrheit erfährt über die Vergangenheit ihrer Mutter …

Quelle (Werbung)

Wer ist die Autorin?

Alan Bradley wurde 1938 geboren und ist in Cobourg in der kanadischen Provinz Ontario aufgewachsen. Nach einer Karriere als Elektrotechniker, die schließlich in der Position des Direktors für Fernsehtechnik am Zentrum für Neue Medien der Universität von Saskatchewan in Saskatoon gipfelte, hat Alan Bradley sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen, um sich nur noch dem Schreiben zu widmen. »Mord im Gurkenbeet« ist sein erster Roman und der in England, USA und Kanada bereits viel umjubelte Auftakt zur Serie um die außergewöhnliche Detektivin Flavia de Luce. Alan Bradley lebt zusammen mit seiner Frau auf Malta.

Quelle (Werbung)

Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom blanvalet Verlag zur Verfügung gestellt. <

ACHTUNG! TEIL EINER REIHE! EVENTUELL SPOILERGEFAHR!

Bisher habe ich alle Bücher über Flavia de Luce sehr, sehr gern gelesen und war jedes Mal begeistert von den durchdachten Kriminalfällen und den chemischen Genauigkeiten! So wie auch bei "Tote Vögel singen nicht"...

Dieser Teil der Reihe ist anders, als die bisherigen. Ja, sie haben sich alle unterschieden und haben völlig unterschiedliche Teile einer größeren Geschichte erzählt. Doch "Tote Vögel singen nicht" ist weniger ein Krimi als die bisherigen Bände. Es geht viel mehr um Flavias bisherige Entwicklung, deren Welt jetzt wo ihre Mutter endlich gefunden wurde, völlig über den Haufen geworfen wird. Abgründe kommen ans Licht, Dinge werden in Frage gestellt und altbekannte Charaktere kehren zurück und sorgen auch für Überraschungen. Natürlich gibt es deshalb umso mehr Grund für Flavia, ihre Nase in Dinge zu stecken die sie angeblich nichts angehen und Rätsel zu lösen. Nur steht diesmal eben nicht der eigentliche Mordfall im Vordergrund. Ich empfand das nicht als störend, viel eher als erfrischend und durchaus passend, vor allem da die wunderbare Atmosphäre der Flavia-Bücher dennoch erhalten blieb.

Flavia ist auch weiterhin eine wirklich charmante, sympathische Protagonistin. Ich glaube, Alan Bradley könnte Kapitel darüber schreiben wie sie sich die Schuhe zubindet, und ich würde es liebend gern lesen! Sie ist zwar blutjung, aber klug und ziemlich gerissen. Außerdem hat sie einen tollen Humor, der die traurige Geschichte immer wieder auflockerte. Obwohl sie sehr reif für ihr Alter ist, zeigen sich auch immer wieder Anzeichen für ihre Jugend und Unerfahrenheit bezüglich zwischenmenschlicher Dinge. Genau wie jedes andere Kind wird sie erst erwachsen, und hält noch an einigen "kindlichen" Verhaltensweisen fest. Das macht sie noch sympathischer, realer und ihre Handlungen nachvollziehbarer.
Auch über die Familie de Luce lernt man viel, und ich war wirklich überrascht was dabei alles zu Tage kam! Vorhersehbar war diese Entwicklung auf keinen Fall, gefällt mir aber sehr gut, da sie viele Erklärungen bietet. Von dem Verhalten des Vaters, bis hin zu Doggers Vergangenheit werden viele Rätsel enthüllt. Einfach grandios wie durchdacht die Reihe ist, und wie Handlungen und Personen aus vorherigen Fällen mit all dem zusammenhängen, was in diesem Band wichtig wird, und was man damals noch für zufällig gehalten hat!
Gefreut habe ich mich auch dass dadurch einige Charaktere auf früheren Bänden wieder aufgetaucht sind. Insbesondere über Tante Felicitys Auftritt habe ich mich sehr gefreut!

Die Geschichte ist diesmal eher ruhig, und dadurch das es größtenteils um Flavias Mutter Harriet geht, lernt man als Leser im Laufe des Buchs viel über Flavias Gefühlswelt dazu, und wie sie mit dem Auffinden der Leiche ihrer Mutter umgeht. Wie Alan Bradley ihre Gefühle beschreibt, und sie emotional sein lässt, ohne ihr Wesen und den Charakter den man im Laufe der Reihe kennen gelernt hat zu untergraben, kann ich nur als gelungen beschreiben!
Bradleys Schreibstil hat mich wieder überzeugt. Er kreiert eine angenehme Atmosphäre und kann auch bei eher gemächlicherer, emotionenbetonter Handlung an die Seiten fesseln.

Ein sehr lesenswertes Buch für alle Fans von Flavia de Luce! Auch diesmal überzeugt sie mit Witz und Gerissenheit, bei der Klärung eines Falls, wie er persönlicher nicht sein könnte! Nach dem das Ende die Geschicke von Flavia in eine ganz neue Richtung lenkt, bin ich unglaublich gespannt darauf, was in Band 7 auf sie zukommt!

 Sterne

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den blanvalet Verlag und das Bloggerportal Randomhouse!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Da die Zuordnung eines Kommentars erforderlich ist/ermöglicht werden muss, werden personenbezogene Daten gespeichert - Name, Email und ID-Adresse. Durch Absenden eines Kommentars erklärt sich der Nutzer damit einverstanden.