Samstag, 7. November 2015

Die 100 - Tag 21

AutorIn: Kass Morgan
Seiten: 320
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-641-18486-5

Worum geht's?

Seit Jahrhunderten hat kein Mensch mehr einen Fuß auf die Erde gesetzt – bis jetzt
100 jugendliche Straftäter wurden aus dem Weltraum entsandt, um die Erde nach einer Nuklearkatastrophe erneut zu besiedeln. Eine völlig entvölkerte Erde – das dachten sie. Falsch gedacht.

Komplett überraschend wird das Camp der Jugendlichen von Erdgeborenen überfallen - ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Wells versucht, die Überlebenden in Sicherheit zu bringen, muss aber gegen Anfeindungen aus der eigenen Gruppe kämpfen. Bellamy ist währenddessen auf der verzweifelten Suche nach seiner Schwester Octavia, die spurlos verschwunden ist. Die mutige Clarke, die in ihren Gefühlen zwischen ihm und Wells schwankt, hilft ihm dabei - und stößt auf ein grässliches Geheimnis. Gleichzeitig droht auf den Raumschiffen der Sauerstoff auszugehen. Das Überleben der Menschen hängt am seidenen Faden.

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Wer ist die Autorin?

Kass Morgan studierte an der Brown University bis zum Bachelor und absolvierte anschließend ein Masterprogramm in Oxford. Derzeit lebt sie als Lektorin und freie Autorin in Brooklyn. Noch vor Erscheinen ihres ersten Buches, Die 100, konnte sie bereits die Rechte der Serienverfilmung verkaufen.

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. <

Auch der zweite Band der "Die 100"-Reihe begann sofort spannend und fesselnd, sodass sofort ein Lesefluss entstand. Und auch wenn die Handlung dann einmal ein wenig abflaute fühlte ich mich immer so gut unterhalten, dass ich schnell weiterlesen wollte. Das lag auch an Kass Morgans angenehmen, wenn auch recht schlichten Schreibstil. Sie verliert sich nicht in Details, zeigt aber mit ihren Beschreibungen kurz und prägnant, was sie sich vorstellt, sodass man sich als Leser sehr gut in die Handlung hineindenken kann.

Die Hauptfiguren wirkten diesmal ein wenig anders auf mich als im ersten Band. Clarke und Bellamy, die mir dort noch sehr interessant erschienen, langweilten mich während ihrer Erzählstränge eher. Clarke handelte vor allem ziemlich... nun, in Ermangelung eines besseren Wortes nenne ich es mal launenhaft. Außerdem erschien sie, die mir im ersten Teil mit ihrer Stärke imponiert hat, stellenweise wie ein Opfer das beschützt werden muss, nicht wie die starke Frau die sie eigentlich darzustellen schien. Hin und wieder kam etwas von dieser Stärke z. B. im Umgang mit Patienten durch, doch vor allem gegen Ende gefiel sie mir immer weniger. Bellamy hingegen fiel durch ziemliche Hysterie auf und reagierte oftmals zu beschützerisch. Besonders in Bezug auf seine Schwester kann ich das an sich verstehen, doch in dem aufgezeigten Ausmaß wurde es mit der Zeit nervig. Insgesamt konnten mich die Erzählstränge dieser beiden leider nicht überzeugen.

Zu meinem neuen Lieblingscharakter hat sich Wells gemausert. Seine Kapitel haben mir mit am besten gefallen. Auch wenn er früher einiges an Mist gebaut hat, mittlerweile handelt er ziemlich reif, verantwortungsbewusst und fair - wie ein echter Anführer eben.
Auch Luke und Glass blieben interessant, wobei mir ihre Geschichte im Laufe der letzten Kapitel etwas überhastet wurde und ich mal auf weitere Erklärungen im Finale warte.

Prinzipiell jedoch gefällt mir die Erzählung aus so verschiedenen Perspektiven weiterhin ausgezeichnet, da so viele Möglichkeiten für Handlungsstränge auch an unterschiedlichen Orten gegeben sind, was die Geschichte sehr interessant und abwechslungsreich gestaltet hat.

Die Charaktere haben insgesamt jede Menge Geheimnisse und wie manche ihrer Geschichte zusammenhängen, enthüllt sich erst in "Tag 21" oder bleibt auch noch offen. Diese Abgründe, die mittels Rückblicken wie schon in Band 1 aufgzeigt werden, machen die Geschichte tiefgründiger und spannender.
Gefallen hat mir, das die Geschichte nicht mehr so liebes- und beziehungslastig ist sondern Fahrt aufnimmt. Natürlich geht es auch weiterhin um die Beziehung zwischen den Charakteren, aber das z.B. die ganze Wells-Clarke-Bellamy Angelegenheit nicht auf eine schwammigen Dreiecksgeschichte hinauslief die den Großteil der Handlung ausmachte und es auch bei Glass und Luke mehr um die tatsächliche Handlung ging und beide Charaktere aktiv wurden, ist mir sehr positiv aufgefallen.

Weiterhin wird nicht vor Gewalt zurückgeschreckt, wenn sie auch wirklich nicht schrecklich blutig geschildert werden. Aber die rivalisierenden Gruppen des Camps und auch die Feinde von außen, bei denen sich niemand so richtig sicher sein kann, wer das nun eigentlich ist, machen einen Kernteil der Handlung aus und sorgen für die nötige Action. Einige Szenen empfand ich richtiggehend gruselig...

In dieser Fortsetzung gibt es einige neue Entwicklungen und man lernt mehr über die Erdbewohner. Auch wenn sie weiterhin geheimnisvoll bleiben und bei weitem noch nicht alle Rätsel gelöst sind die mit ihnen zu tun haben - und überhaupt noch mehr als genug Stoff für "Heimkehr", das Finale bleibt - mochte ich die Richtung in die die Autorin mit der Handlung zu gehen scheint. Ich will in Bezug auf die Handlung gar nicht viel verraten, aber so viel kann ich zu dem Buch sagen:

Wem Band 1 gefallen hat, der wird bestimmt auch an "Tag 21" seine Freude haben und kann damit absolut nichts verkehrt machen. Ich persöhnlich kann die Reihe, trotz ein paar Kritikpunkten wie der Entwicklung von Clarke und Bellamy nur empfehlen und sie jedem Dystopienliebhaber ans Herz legen!

 Sterne

Vielen Dank an den Heyne Verlag und das Bloggerportal Randomhouse für dieses Rezensionsexemplar!

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