Montag, 22. Januar 2018

Mord ist nicht das letzte Wort

Autor: Alan Bradley
Seiten: 352
Verlag: penhaligon
ISBN: 978-3-7645-3113-3

Worum geht's?

Einer gibt den Löffel ab – und Flavia ermittelt wieder!
Endlich kehrt Flavia vom Internat in Kanada zurück nach Buckshaw, nur um dort zu erfahren, dass ihr Vater im Krankenhaus liegt und keinen Besuch empfangen darf. Um ihren boshaften Schwestern zu entkommen, schwingt Flavia sich auf ihr Fahrrad: Sie soll für die Frau des Pfarrers eine Nachricht an den abgeschieden lebenden Holzbildhauer Mr. Sambridge überbringen. Doch niemand öffnet. Neugierig betritt Flavia die Hütte und ist überrascht, einen Stapel Kinderbücher im Zuhause des ruppigen Junggesellen zu entdecken. Und noch ein unerwarteter Fund steht Flavia bevor – denn an der Schlafzimmertür hängt, kopfüber gekreuzigt, der tote Mr. Sambridge …

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Wer ist der Autor?

Alan Bradley wurde 1938 geboren und ist in Cobourg in der kanadischen Provinz Ontario aufgewachsen. Nach einer Karriere als Elektrotechniker, die schließlich in der Position des Direktors für Fernsehtechnik am Zentrum für Neue Medien der Universität von Saskatchewan in Saskatoon gipfelte, hat Alan Bradley sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen, um sich nur noch dem Schreiben zu widmen. »Mord im Gurkenbeet« ist sein erster Roman und der in England, USA und Kanada bereits viel umjubelte Auftakt zur Serie um die außergewöhnliche Detektivin Flavia de Luce. Alan Bradley lebt zusammen mit seiner Frau auf Malta.

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom penhaligon Verlag zur Verfügung gestellt. <

ACHTUNG! TEIL EINER REIHE! EVENTUELL SPOILERGEFAHR!

Diese Reihe begleitet mich nun schon eine ganze Weile, und ich bin immer wieder und von jedem einzelnen Buch auf ganz andere Weise begeistert. Der Hintergrund, die Atmosphäre und die ungewöhnliche Faszination der Hauptfigur sind konstant, doch immer werden neue Aspekte der Rahmenhandlung in den Vordergrund gestellt und schwierige Fälle geknackt, bei denen das gewitzte Auftreten der Detektivin und ihre klugen Schlussfolgerungen Hand in Hand mit einer emotionalen Tiefe gehen, die immer mehr Raum einnimmt - ohne allerdings die anderen Facetten der Reihe zu verdrängen. Es gibt nicht weniger Mord und Totschlag, Chemie oder Fahrten mit Gladys durch die Umgebung von Buckshaw. Nein, es gibt immer mehr zu lieben an den "Flavia de Luce"-Büchern.

Doch zuerst einmal bleibt das Herz der Geschichte die Bindung des Lesers an die Figuren. An jedem von ihnen gibt es etwas Einzigartiges, wenn auch nicht immer etwas Sympathisches und mindestens die Interaktionen mit anderen Figuren machen sie interessant. Apropos: Sehr gut gefallen hat mir hier wieder die Beziehung zwischen Flavia und Dogger, die wie in den bisherigen Büchern nicht im Vordergrund steht aber eine Konstante für Protagonistin und Leser bildet und immer wieder für sehr emotionale, tiefgehende Momente und Einblicke sorgt.

Insgesamt unterscheidet dies Flavias Abenteuer von typischen Krimigeschichten - sie ist eine komplizierte Hauptfigur mit verworrenen Verbindungen zu den anderen Figuren.
Auch ihre Konflikte mit sich selbst spielen eine große Rolle. Auch wenn es bei ihren Fällen leicht auszublenden ist, sie ist ein Kind, das langsam erwachsen wird - und sich leider schon allen möglichen Situationen stellen muss, für die sie mehr Zeit hätte haben sollen. Die bisherigen Teile der Reihe haben sie nicht unberührt zurückgelassen - zum Glück, denn so entwickelt sie sich weiter, wird nachdenklicher und reflektierter, manchmal emotionaler, aber nicht weniger bissig, schlagfertig oder ausgefuchst.

Nicht zu kurz kommen allerdings auch die Chemie und der Mordfall - der wirklich grausig war. Ebenso wie die chemischen Details wieder weit über meinem Wissen waren, aber angemessen erklärt wurden, dass ich sie auch verstehen und mitfiebern konnte. Immer wenn die Ermittlungen im Sand zu verlaufen schienen oder man sich nicht vorstellen konnte, was jetzt noch geschehen sollte, gab es eine neue Wendung. Dabei wurde, wie ich es von diesem Autor bereits gewöhnt war und es immer wieder gern lese, nicht auf Tempo-Tempo-Tempo gesetzt, sondern auf kleine Momente, Rätsel und eine Portion düsteren Humor.

Flavias Ermittlungsmethoden waren wieder so amüsant wie einfallsreich und spannend zu verfolgen. Ich hätte nie auf denjenigen getippt, der sich schließlich als der Täter entpuppt hat - wobei das ja nicht einmal das größte Rätsel dieses Romans war. Geschickt hat Alan Bradley viele verschiedene Rätsel eingebunden, ohne Flavias charakterliche Entwicklung zu vernachlässigen, oder es ihr oder dem Leser zu einfach zu machen.

Nach diesem Ende... verdammt, wie soll die Reihe weitergehen? Nur nach dem fünften Buch war die Situation an einem ähnlichen Wendepunkt wie nach der letzten Seite "Mord ist nicht das letzte Wort". Dass Buch 8 ebenfalls nicht das letzte Wort zu Flavia de Luce ist steht ja zum Glück schon fest, das nächste Buch soll im Juni erscheinen. Spannend wird es definitiv und ich kann es kaum erwarten herauszufinden, wie die Geschichte nun verlaufen wird - und welchen Mord Flavia als nächstes aufklärt. Auch ohne Toten könnte Band 9 schon mehr als spannend werden!

 Sterne

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an das Bloggerportal Randomhouse und den penhaligon Verlag!

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