Samstag, 30. September 2017

Was war los im September?

Ein Stück weniger gelesen insgesamt als im August, doch für den Anfang der richtig anstrengenden Schulzeit gar nicht schlecht. Besonders da ich so einige Rezensionen zu schreiben geschafft habe. Nächsten Monat wird es auch ganz sicher noch mehr, denn ich starte in den Oktober schon wieder mit Ferien! Nur kurzen diesmal, aber immerhin. Doch erst einmal zu diesem Monat...

GELESEN
- Jojo Moyes: Ein ganz neues Leben
- Christa Wolf: Medea - Stimmen (beendet)
- George R. R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer 1 Die Herren von Winterfell
-- George R. R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer 2 Das Erbe von Winterfell
- Alice Kuipers: Sehen wir uns morgen?
- Mary Kubica: Don't You Cry - Falsche Tränen
- Tommy Wallach: This Love has no end
- Veronica Roth: Rat der Neun (begonnen)
- George R. R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer 3 Der Thron der Sieben Königreiche (begonnen)
- Lex Martin: Irresistible - Ein Baby kommt selten allein (begonnen)

GESCHRIEBENE REZENSION
- Jojo Moyes - Ein ganz neues Leben
- Alina Bronsky - Und du kommst auch drin vor
- George R.R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer 1 Die Herren von Winterfell
- George R.R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer 2 Das Erbe von Winterfell
- Christa Wolf: Medea - Stimmen
- Jessica Sorensen: Unraveling You
- Alice Kuipers: Sehen wir uns morgen?

GESEHEN
- Woche 23
- Woche 24
- Woche 25
- Woche 26

Freitag, 29. September 2017

Lesen mit Sophia's Bookplanet 4.0 #3

Der finale Post zu meinem gemeinsamen Lesen von "Don't you cry - Falsche Tränen" mit Sophia's Bookplanet.

1. Hat sich deine Meinung über das Buch in der zweiten Hälfte noch einmal geändert?
Nun ja, mir gefiel es in der zweiten Hälfte nicht wirklich besser oder schlechter als zuvor - das Tempo entwickelte sich, aber das hatte mich am ruhigen Beginn nicht gestört. Das Ende selbst (siehe Frage 2) hat mir das Buch allerdings ein Stück "versaut".

2. Stellen die Endauflösung und das Ende an sich dich zufrieden?
Dazu muss ich leider sagen: Nein, nicht komplett. Die Auflösung des Rätsels um die mysteriösen Ereignisse konnte mich wirklich positiv überraschen, allerdings kam mir das Ende zu schnell und leider ging es für einen Charakter den ich mochte nicht gut zu Ende - und auch noch auf eine meiner Ansicht nach... unsinnige Weise. Außer Schock gab es dem Buch nämlich leider überhaupt nichts.

3. Wirst du weitere Bücher der Autorin lesen?
Ich möchte es nicht kategorisch ausschließen, so schlecht war das Buch eindeutig nicht. Allerdings gibt es deutlich Potential nach oben - dagegen stehen weitere Bücher von Mary Kubica nicht unbedingt weit oben auf meiner To-Do-Liste. Sollte ich noch einmal über ein Buch von ihr stolpern dessen Thema mich interessiert würde ich es durchaus lesen, aber "Don't you cry" hat sie auch nicht zu meiner neuen Lieblingsautorin gemacht.


Sonntag, 24. September 2017

[3x3] Eine Schullektüre, ein englischer Anfang und ein kurzes Ende

Mal wieder ein 3x3 - nach einer ganzen Weile bietet sich wieder die Gelegenheit dafür. Einige Rezensionen sind bei mir liegengeblieben, und es wird durchaus Zeit euch einige davon zu präsentieren. 3 ganz unterschiedliche Geschichten - doch alle gleich gut bewertet und gleich sehr empfehlenswert :)

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Autorin: Christa Wolf
Seiten: 223
Verlag: Suhrkamp
ISBN: 978-3-518-46008-5

Worum geht's?

Als Frau des Argonauten Jason lebt Medea in Korinth, wohin sie ihm aus ihrer Heimat Kolchis gefolgt ist. Im königlichen Palast Korinths gerät sie in ein Spiel aus Verleumdungen, Intrigen und Lügen. Der Kampf um die Macht steht im Mittelpunkt, und Medea soll als Sündenbock geopfert werden. Die Medea der griechischen Tragödie, die Barbarin, Giftmischerin, die rachsüchtige Mörderin – hier wird diese Frauenfigur aus dem jahrtausendealten Mythos gelöst, das überkommene Bild revidiert.
In ihrem Erfolgsroman erzählt Christa Wolf die Geschichte der Medea neu und entwirft das Porträt einer eigenwilligen, ungewöhnlichen Frau.

Quelle

Wer ist die Autorin?

Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb am 1. Dezember 2011 in Berlin.

Quelle

Wie fand ich es?

Dieses Buch habe ich nicht ganz freiwillig sondern für meinen Leistungskurs gelesen - und die ersten paar Seiten lasen sich wirklich typisch-Schulbuch. Träge, langwierig, wenn auch nicht vollends langweilig, ein wenig abstrus. Doch je weiter ich in die Geschichte eintauchte, desto mehr faszinierte sie mich.

Besonders auffällig und besonders positiv aufgefallen ist mir an "Medea - Stimmen" die Erzählung aus mehreren Perspektiven, durch die "Stimmen". Medeas Geschichte wurde im Laufe der Geschichte reihenweise erzählt, größtenteils mit ihr in der Rolle der Bösen. Margaret Atwoods Empfehlung auf dem Buchrücken (sie ist die Autorin von "Die Geschichte der Dienerin") lautet: "Ein mutiges, scharfsinniges, brilliantes und notwendiges Buch." Dem kann ich mich nur anschließen.
Denn hier wird Medea anders beleuchtet - missverstanden, ihrer Zeit voraus, Flüchtling, Feministin, stolz und ein Opfer.

Aber auch die anderen Figuren werden facettenreich dargestellt, auch die 'Bösen' kommen zu Wort. Einen Lieblingscharakter könnte ich dabei nur schwer benennen, nicht weil viel mit moralischen Grauschattierungen gespielt wird (wer mich kennt weiß, dass ist eher eine Herausforderung als eine 'Oh nein, wen soll ich mögen'-Ansage). Sondern eher weil jeder etwas ganz Anderes zur Geschichte beiträgt und selbst durch leidet und/oder erlebt. Dadurch wird jedes Kapitel abwechslungsreich, und der Ausgang der Geschichte umso dramatischer.

Eines der besten Bücher die ich bisher im Deutschunterricht lesen musste - ich habe es sogar gern gelesen! Auch wenn der Schreibstil anfangs gewöhnungsbedürftig war, insgesamt wird eine faszinierende, berührende Geschichte erzählt - im Hintergrund der aktuellen Geschehnisse noch immer relevant und wichtig!

 bis Sterne

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Autorin: Jessica Sorensen
Seiten: 252
Verlag: über Amazon veröffentlicht
ISBN: 978-1496134271

Worum geht's?

Ayden has had a rough life and believes things will always be that way, so when he’s suddenly adopted by the Gregorys, he’s thrown for a turn. But even with a new, loving family, he still finds himself haunted by memories of his old life. But those memories are easier to deal with whenever he’s with Lyric Scott, his spunky and outgoing best friend.

Lyric Scott has had a good life surrounded by family and friends, yet she always felt something was missing. But that changed the day she met Ayden Gregory. [...]


Wer ist die Autorin?

Jessica Sorensen is a New York Times and USA Today bestselling author from the snowy mountains of Wyoming. When she’s not writing, she spends her time reading and hanging out with her family.


Wie fand ich es?

Seit meinem letzten Buch von Jessica Sorensen ist eine ganze Weile vergangen - zu lange für meinen Geschmack. Deshalb versuchte ich mich einmal an diesem Roman, Buch 1 der Fortsetzungsreihe zu "Ella & Micha", dass es für eine Weile kostenlos zu erstehen gab.
Vielleicht auch weil ich die "Ella & Micha"-Reihe noch nicht vollständig gelesen habe, habe ich mich nicht nur ein wenig gespoilert, sondern war anfangs auch etwas verwirrt von den Ereignissen. Man stieg gleich mit einem Kapitel von Lyric in die Geschichte ein, und ihre Art warf einen wirklich direkt in die Geschichte...

Lyric ist ein ganz spezieller Charakter, eine Frohnatur und Optimistin, auf der Suche nach Inspiration. Sie ist stark, doch in manchen Aspekten auch ein typisches "Mädchen". Ein wirklich facettenreicher Charakter und das hat sie schnell für mich eingenommen, auch wenn sie anfangs ein wenig überdreht und "einfach" wirkte. Je mehr sie jedoch von sich zeigte und je mehr sie mit Ayden interagierte und ihm half, desto sehr schloss ich sie ins Herz.
Ayden machte es mir anfangs ebenfalls ein wenig schwer, und ich brauchte eine Weile um mit ihm warm zu werden. Doch mit der Zeit begeisterte er mich genauso wie Lyric, wenn auch auf völlig andere Weise. Die beiden sind definitiv zwei Seiten der selben Münze, aber zwei sehr unterschiedliche Seiten!

Mit unterschiedlichen Problemen und unterschiedlichen Leben. Fasziniert hat mich besonders die Beziehung der beiden zueinander, und ein großer Teil dieses Miteinanderwirkens besteht darin, sich eine Brücke zwischen diesen beiden Leben zu bauen. Ihre witzigen Dialoge, ihre gegenseitige Unterstützung, ihre Chemie... ein tolles Buchpaar, von dem ich mehr will!
Eine nette Geschichte, wenn auch für mich ein Stück zu kurz und teilweise etwas verwirrend und chaotisch. Doch Sorensens authentische Stimme, die Figuren Lyric und Ayden, sowie ihre einfach niedliche Beziehung zueinander haben mich mehr als überzeugt und ich werde die Reihe definitiv fortsetzen!

 bis Sterne

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Autorin: Alice Kuipers
Seiten: 240
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3-596-17847-6

Worum geht's?

Die fünfzehnjährige Claire und ihre Mutter leben allein zusammen. Sie sehen sich nur unregelmäßig, da die Mutter als Ärztin in einer Geburtsklinik arbeitet – und Neugeborene halten sich nun mal nicht an feste Arbeitszeiten. Oft ist sie schon aus dem Haus, wenn Claire aufsteht, oder noch nicht zurück, wenn Claire zu ihrem Vater oder einer Freundin zum Übernachten geht. Dann hängen sie sich gegenseitig Nachrichten an die Kühlschranktür, Einkaufslisten, Taschengelderinnerungen, kleine Berichte aus ihrem Alltag.
Doch eines Tages muss Claires Mom, die Ärztin, selbst zum Arzt. Was sie dort erfährt, verändert ihr Leben. Und Mutter und Tochter müssen auf den kleinen Zetteln auf einmal so viel mehr unterbringen als bisher ...

Quelle

Wer ist die Autorin?

Alice Kuipers wurde 1979 in Londongeboren, studierte in Manchester und lebt heute in Saskatoon in Kanada. Sie hat Kurzgeschichten in Literaturzeitschriften und als Radioproduktionen veröffentlicht. Ihr erster, mehrfach ausgezeichneter Roman ›Sehen wir uns
morgen?‹ erschien in 29 Ländern und wurde zu einem internationalen Bestseller. Bei Fischer ist von Alice Kuipers außerdem der Roman ›Vor meinen Augen‹ erschienen.

Quelle

Wie fand ich es?

Dieses Buch. Es hat mich insgesamt eine Dreiviertelstunde gekostet, dieses Buch zu beenden und innerhalb so wenig Zeit hat mich dieses Buch wahnsinnig berührt. Das ist wirklich bemerkenswert und ich kann Alice Kuipers nur applaudieren dafür, denn einfach kann das wirklich nicht sein.
Ich hatte schon einige Male von "Sehen wir uns morgen?" gehört, doch die Geschichte klang nicht wie etwas das mich überraschen, berühren oder überhaupt fesseln könnten. Dennoch ist mir das Buch im Gedächtnis geblieben, durch die einzigartige Erzählweise von der mir bereits vorher berichtet wurde, sodass ich gleich danach griff, als ich es in der Bibliothek sah.

Hier wird eine wunderbar authentische Mutter-Tochter Geschichte erzählt, die sich auf Notizzetteln widerspiegelt. Man bekommt einen tollen Einblick in die Gefühle der Figuren und ihre Beziehung, innig, wenn auch unkonventionell. Sie bilden das Herz der Erzählung, und die anderen Figuren sind nicht sehr ausgearbeitet, was jedoch nicht besonders ins Gewicht fällt. Die beiden tragen die Geschichte und auch wenn die überbeschäftigte Mutter und der experimentierende Teenager nach einer schlimmen Klischeeerzählung klingt, so ist diese doch hier gut ausgearbeitet.

Mutter und Tochter wachsen einem schnell ans Herz und man leidet mit ihnen. Ich will gar nicht groß spoilern - es wird dramatisch und unerwartet und es hat mich wirklich berührt, wie mit dieser Wendung in der Geschichte umgegangen wurde. Es ist ein leider so alltägliches, tragisches Thema und reißt einen Menschen wirklich grausam aus dem "normalen" Leben. Ich hatte glücklicher Weise noch nicht in meinem Umfeld damit zu tun, doch so vielen anderen geht es nicht so, und ich denke, nach "Sehen wir uns morgen?" kann ich ein wenig besser verstehen wie scheußlich so etwas sein muss.

Ein emotionaler Roman fürs Herz, der mich überrascht hat und eine viel tiefere, tragische Geschichte offenbart als auf Seite 1 denkbar ist, je weiter man liest. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen und werde mich noch lange daran erinnern.

 bis Sterne

[Gesehen] Woche 23 - 26

Schon seit einer ganzen Weile gab es keinen Gesehen-Post mehr, da ich wahnsinnig viel zu tun hatte und kaum wirklich zum Schauen kam... insgesamt kam aber doch einiges zusammen! Und vor allem sind wieder viele verschiedenen Genre vertreten...

Orphan Black (Staffel 2 Folge 1 bis Staffel 3 Folge 10)
Nachdem ich die fantastische erste Staffel gesehen hatte, wollte ich mit dieser Serie warten bis sie vollständig erschienen ist - die fünfte und letzte Staffel erschien im Juni. Ja, ich habe mir ein wenig Zeit gelassen, doch es hat sich gelohnt. Noch bin ich nicht ganz fertig - dazu konnte ich mich noch nicht durchringen und dazu hatte ich auch noch nicht die Zeit. Ich will mich noch nicht vom Klonclub verabschieden! Tatiana Maslany leistet einfach fantastische Arbeit (genauso wie alle anderen Schauspieler der Serie, aber sie ist einfach besonders) und erweckt so viele facettenreiche, interessante Charaktere zum Leben. Diese Serie, ich wünschte es gäbe Klone davon - einfach super! Hoffentlich können Staffel 4 und 5 auch überzeugen...

CRAZY EX-GIRLFRIEND (Staffel 1 Folge 1 bis Folge 8)
Eine etwas eigenwillige, aber durchaus amüsante Serie voller Figuren mit Problemen, mehr Problemen und Grauschattierungen. Rebecca und ich haben uns nicht direkt verstanden, doch mit jeder Folge wächst sie mir mehr ans Herz, so wie die anderen Figuren. Ich freue mich auf den Rest der Staffel!

AGENTS OF SHIELD (Staffel 3 Folge 1 bis Folge 6)
Nachdem ich ja schon, trotz ein paar Makeln, mit den ersten beiden Staffeln viel Spaß hatte, begann auch diese spannend, überraschend und kann vor allem bei Daisy mit einer tollen Entwicklung punkten. Auch Simmons wird mir hier eindeutig sympathischer als in Staffel 2. Alle Figuren werden auf die Probe gestellt, dabei ist die Staffel noch nicht mal wirklich angelaufen - das kann hoffentlich nur Gutes bedeuten!

RED SNIPER: DIE TODESSCHÜTZIN
Ein Film auf den ich mich wirklich gefreut habe, und als er gestern eintraf wurde er sofort geschaut - und geliebt. Soundtrack, Schauspieler, Handlung... alles wunderbar. Und eine wahre Geschichte einer wirklich beeindruckenden Frau; es fällt mir schwer zu begreifen, warum die Geschichte sie derart vergessen hat, dass sie praktisch niemand kennt. Ljudmila Pavlichenko ist mehr als eine faszinierende Filmfigur - sie ist eine bemerkenswerte Person der Geschichte und ich kann jedem der sich für den zweiten Weltkrieg interessiert und einmal eine andere Perspektive - eine sowjetische nämlich (beziehungsweise ukrainisch-russisch, da der Film aus einer Kooperation von Filmteams beider Länder entstand). Berührend und tragisch gleichermaßen!

Donnerstag, 21. September 2017

Lesen mit Sophia's Bookplanet 4.0 #2

Ich hänge sowohl bei diesen Update-Posts als auch ein Lesen ein wenig hinterher, doch hier kommt nun der zweite Einblick in das Gemeinsame Lesen von "Don't you cry - Falsche Tränen" mit Sophia von Sophias Bookplanet. Wir haben uns wieder drei Fragen gestellt, wie auch für den letzten Part der Updates geplant, und hier sind meine Antworten (bezogen auf den Lesestand Seite 187):

1. Konnte dich dieser Thriller bisher fesseln?
Fesseln definitiv, wenn ich auch noch nicht gerade in Spannung ertrunken bin. Nach ein paar etwas holprigen Kapiteln in den ersten fünf bis zehn Kapiteln machte es mir der Schreibstil wirklich leicht in die Geschichte hineinzufinden. Und auch wenn die Geschichte bis dato noch ruhiger wirkt und recht langsam voranschreitet fasziniert mich das irgendwie.

2. Wessen Perspektive bevorzugst du: Alex' oder Quinns?
Eine Frage die für mich schwierig zu beantworten ist. Beide Perspektiven haben mich noch nicht vollends gepackt um ehrlich zu sein, auch wenn es interessante Facetten an beiden Geschichten gibt. Doch wirken die zwei Figuren noch nicht komplett fassbar auf mich und dass ich sie mehr als durchschnittlich sympathisch finden würde, kann ich auch nicht behaupten. Gespannt was noch auf sie zukommt bin ich allerdings sehr!

3. Was hat es, deiner Meinung nach, mit all dem auf sich?
Huh, auch das eine schwierige Frage - ich gestehe hiermit, ich habe keine Ahnung. Vor allem was die Verbindung der Handlungsstränge angeht tappe ich völlig im Dunkeln. Ich wage dennoch mal die Vermutung, dass es mit Esthers Verschwinden mehr auf sich hat als freiwilliges Verschwinden oder irgendein Problem mit Quinn. Denn in ihren Rückblicken auf ihre Freundschaft wirkt Esther mehr als sympathisch und Quinn nicht so völlig bescheuert jemanden SO fehl zu interpretieren. Vermutlich haben die Geschehnisse mit Quinn nichts zu tun, sondern nur mit Esther selbst. Aber das ist nur meine vage Vermutung...

Neugierig was ich von Sophia wissen wollte, und wie ihr das Buch bisher gefallen hat? Hier findet ihr ihren zweiten Update-Post.

Dienstag, 19. September 2017

Das Lied von Eis und Feuer 2 Das Erbe von Winterfell

Autor: George R.R. Martin
Seiten: 544
Verlag: blanvalet
ISBN: 978-3-442-26781-1

Worum geht's?

Eddard Stark, der Lord von Winterfell, ist dem Ruf seines Königs und alten Freundes Robert Baratheon gefolgt und hat seine kalte Heimat im hohen Norden verlassen, um als Hand – als Roberts Berater und Stellvertreter – zu dienen. Eddard ist ein geradliniger, tapferer und aufrechter Mann, der sich jeder Gefahr mit dem Schwert entgegenstellen würde – doch die Ränke der Mächtigen bei Hof sind nichts, was man mit einem Schwert bekämpfen kann. Auch dann nicht, wenn man die Hand des Königs ist ...

Quelle (Werbung)

Wer ist der Autor?

George R. R. Martin, 1948 in Bayonne, New Jersey, in den USA geboren, veröffentlichte seine ersten Kurzgeschichten im Jahr 1971 und gelangte damit in der amerikanischen Science-Fiction-Szene zu frühem Ruhm. Gleich mehrfach wurde er mit dem renommierten Hugo-Award ausgezeichnet. Danach war George R. R. Martin einige Jahre in der Produktion von Fernsehserien tätig, etwa als Dramaturg der TV-Serie "Twilight Zone". Erst im Jahr 1996 kehrte er mit einem Sensationserfolg auf die Bühne der Fantasy zurück: Mit dem ersten Band von "Das Lied von Eis und Feuer" setzte er einen Meilenstein in der modernen Fantasy und schuf ein gewaltiges Epos in bester Tolkien-Tradition: eine düstere, grausame, an das Mittelalter erinnernde Welt voller Intrigenspiele, Machtpolitik und Krieg, die die Leser packt und unerbittlich in ihren Bann zieht. [...]

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Wie fand ich es?

Nach "Die Herren von Winterfell" konnte ich nicht aufhören und habe mir direkt Band 2 gegönnt - und wurde von einer wirklich tollen Fortsetzung begeistert! Beziehungsweise, eigentlich ist es ja noch das gleiche Buch im Original. Die Geschichte schreitet schnell voran und keiner der Handlungsstränge ist vorhersehbar. Ständig gibt es neue Wendungen und Ereignisse, die die Geschichte in eine ganz andere Richtung drängen als auf den ersten Blick erkennbar!

So viele verschiedenen Handlungsstränge laufen ineinander, man hat das Gefühl eine kleine eigene Buchreihe auf gut fünfhundert Seiten zu lesen. Dennoch wird es nie, wie ich bei den vielen Figuren befürchtet hatte, zu viel auf einmal. Man hat immer einen guten Überblick darüber wer gerade in welchem Zusammenhang steht. Dieser Spagat zwischen viel Stoff und Übersichtlichkeit ist George R. R. Martin bisher wirklich gut gelungen!

Die Vielzahl an Figuren und Motiven, ohne die leidige Verwirrung sie nicht auseinanderhalten zu können, schafft viele Möglichkeiten für Charakterentwicklungen und spannende Entwicklung und Verwicklung der Situation. Der "Kampf um den Thron" geht weiter und sein Ausgang ist noch genauso mysteriös wie am Anfang, ohne, dass die Geschichte wirkt als würde sie nicht vorankommen. Immer wieder stellen sich neue Hindernisse in die Weg der Figuren und wie sie damit umgehen ist so unterschiedlich wie interessant.

Die Erzählweise aus mehreren, sehr verschiedenen Perspektiven macht die Geschichte noch extra faszinierend. Ich habe meine Favoriten, doch selbst Figuren die mir in dem was ich von der TV-Serie kenne eher unsympathisch waren, können mich hier überraschen und doch irgendwie begeistern, beispielsweise Jon Snow, Arya und Daenerys. Sie müssen sich mit ganz eigenen Problemen auseinandersetzen und sie meistern - falls es ihnen gelingt - und es wird mit moralischen Erwartungen und Grauschattierungen jongliert. Die Klischees des Genres und meine Erwartungen als Leser werden "gegen mich verwendet", sodass ich immer wieder überrascht wurde! Hoffentlich geht es genauso weiter, und vor allem von Tyrion und Sansa sieht man noch so einiges!

"Das Erbe von Winterfell" schließt nicht nur inhaltlich, sondern auch qualitativ an das erste Buch der "Das Lied von Eis und Feuer"-Reihe an. Ich kann es nicht erwarten, der Geschichte von Westeros noch weiter zu folgen und werde baldmöglichst das dritte Buch lesen! Nach der letzten Seite konnte ich gar nicht so richtig glauben, dass ich mich noch ein paar Tage gedulden muss... Eine klare Fantasy-Empfehlung! Wem das erste Buch gefallen hat, der wird auch mit diesem spannende Lesestunden verbringen!

 Sterne

Samstag, 16. September 2017

Lesen mit Sophia's Bookplanet 4.0 #1

Nach gefühlten Ewigkeiten (gut, ehrlich gesagt nicht nur gefühlten) lese ich wieder einmal ein Buch mit jemandem - wieder einmal mit Sophia von Sophias Bookplanet. Es handelt sich um ein Buch außerhalb meiner Komfortzone - "Don't you cry - Falsche Tränen" von Mary Kubica.

Hier verlinkt sind weitere Informationen zum Buch, falls euch Klappentext etc. interessieren. Zu Beginn haben wir uns drei Fragen vor dem Lesen gestellt, um uns ein wenig auf die Lektüre einzustimmen. Viel Spaß mit meinen Antworten!

1. Was an diesen Buch hat dich am meisten angesprochen?
Nun, zunächst einmal natürlich die Tatsache, dass ich es geschenkt bekommen habe - danke noch mal :) Thriller habe ich noch nicht so viele gelesen, daher auch eine schöne Herausforderung, außerdem ist das Cover hübsch mysteriös und die Geschichte klingt wirklich spannend und neu.

2. Was würdest du in der auf dem Klappentext beschriebenen Situation der Protagonistin tun?
Äh... Panik? Ja, definitiv Panik. Ich hätte ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung wie ich mich verhalten sollte.

3. Was erhoffst du dir von diesem Thriller?
Insgesamt - Lust darauf, mehr Thriller zu lesen! Ich bin genremäßig ja offen, möchte mich aber definitiv immer mal wieder ausprobieren und es wäre schön, da mal positiv vorzulegen. Aber an sich habe ich, auch dadurch, dass ich eben nicht so viele Thriller kenne, keine allzu großen Erwartungen an die Handlung. Gut soll sie sein, natürlich, aber außer mit Hoffnung auf Spannung und Dramatik gehe ich in das Leseerlebnis relativ blind.

Sophias Post findet ihr hier.

Montag, 11. September 2017

Das Lied von Eis und Feuer 1 Die Herren von Winterfell

Autor: George R.R. Martin
Seiten: 576
Verlag: blanvalet
ISBN: 978-3-442-26774-3

Worum geht's?

Eddard Stark, der Herr von Winterfell, wird an den Hof seines Königs gerufen, um diesem als Berater und Vertrauter zur Seite zu stehen. Doch Intriganten, Meuchler und skrupellose Adlige scharen sich um den Thron, deren Einflüsterungen der schwache König nichts entgegenzusetzen hat. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umringt sieht, steht sein Sohn, der zukünftige Herrscher des Nordens, einer uralten finsteren Macht gegenüber. Die Zukunft des Reiches hängt von den Herren von Winterfell ab!

Quelle (Werbung)

Wer ist der Autor?

George R. R. Martin, 1948 in Bayonne, New Jersey, in den USA geboren, veröffentlichte seine ersten Kurzgeschichten im Jahr 1971 und gelangte damit in der amerikanischen Science-Fiction-Szene zu frühem Ruhm. Gleich mehrfach wurde er mit dem renommierten Hugo-Award ausgezeichnet. Danach war George R. R. Martin einige Jahre in der Produktion von Fernsehserien tätig, etwa als Dramaturg der TV-Serie "Twilight Zone". Erst im Jahr 1996 kehrte er mit einem Sensationserfolg auf die Bühne der Fantasy zurück: Mit dem ersten Band von "Das Lied von Eis und Feuer" setzte er einen Meilenstein in der modernen Fantasy und schuf ein gewaltiges Epos in bester Tolkien-Tradition: eine düstere, grausame, an das Mittelalter erinnernde Welt voller Intrigenspiele, Machtpolitik und Krieg, die die Leser packt und unerbittlich in ihren Bann zieht. [...]

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Wie fand ich es?

Ja, ich habe es getan. Als Fantasyleser ist es irgendwie schwierig, diesen Büchern zu entgehen - aber hey, ich habe mich jahrelang wirklich wacker geschlagen! Die Serie zur Reihe habe ich nie aktiv gesehen, zwar immer mal wieder so mitbekommen was vor sich geht und bestimmte Figuren quasi auf den ersten Blick gemocht, aber mehr auch nicht. War mir immer zu blutrünstig, ehrlich gesagt. Doch da ich es jetzt doch nicht mehr aushalten konnte, nicht zu wissen, worum eigentlich alle so einen Wirbel machen, habe ich mich doch dazu durch gerungen. Nun ja, einen Bibliotheksbesuch und ein verschlungenes Buch später sind wir hier.

Im Kontext vieler anderer High Fantasy Romane betrachtet, ist hier nicht allzu außergewöhnliches geschaffen worden, oberflächlich betrachtet. Was lässt "Das Lied von Eis und Feuer" dennoch herausstechen?

Nun, zuerst: Die Komplexität der Handlung ist unglaublich. Nicht nur die vielen, vielen Figuren, auch die Verstrickungen ineinander sind sehr durchdacht und man hat bei so ziemlich allem das Gefühl, es würde irgendwann eine Rolle spielen, die zu verstehen man jetzt noch zu unwissend ist. Mal sehen ob das wirklich der Fall ist. Dennoch fällt es relativ leicht zu verstehen was vor sich geht. Der Autor hat definitiv ein Gespür für das Einbauen von Details an den richtigen Stellen, eine Fähigkeit die ich ihm wirklich gerne klauen würde *seufz*

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, ein Stil der mir immer besser gefällt je mehr Bücher dieser Art ich lese. Auch hier hat es sehr gut funktioniert, die Überleitungen von einem Handlungsstrang in einen anderen verliefen reibungslos und so gut auch, weil die Charaktere allesamt interessant sind. Ich könnte keinen benennen, dessen Perspektive die Handlung nicht bereichert hätte, und von dem ich nicht gern mehr erfahren würde - besonders Tyrion, Sansa und Arya habe ich allerdings ins Herz geschlossen und bin gespannt, womit sie noch alles zu kämpfen haben werden.

Bei all den tollen Figuren und Beweggründen hinter ihren Handlungen kann ich mich für eine Seite überhaupt nicht entscheiden, und ich glaube, dass soll auch so sein. Da es nur der erste Band von zehn ist (und die Reihe ist ja noch nicht einmal abgeschlossen) ist alles noch sehr... mysteriös, und wem man eigentlich trauen kann und wer in die Irre geführt wird liegt im Dunkeln. Das macht einen großen Teil meiner Faszination aus - ich will verdammt noch mal wissen was da wer eigentlich wirklich will, beziehungsweise getan hat. Jetzt!

Ihr seht, ich reihe mich brav in die Reihe der Begeisterten Leser ein... ein unglaubliches Buch, dass die Bezeichnung Epos wirklich verdient und mich sofort süchtig gemacht hat! So viele Seiten es auch sind, ich habe kaum gespürt wie sie vorbeizogen, so schnell ging das! Ein Muss für jeden Fantasyleser! Ich ignoriere dann mal das Leben außerhalb meiner vier Wände und lese Band 2...

 Sterne

Sonntag, 10. September 2017

Und du kommst auch drin vor

Autorin: Alina Bronsky
Seiten: 192
Verlag: dtv
ISBN: 978-3-423-76181-9

Worum geht's?

Kims Leben: Roman oder Realität?
Seit der ersten Klasse sind sie beste Freundinnen: Kim, 15, eher unauffällig, und Petrowna, klug, exzentrisch und daran gewöhnt, immer und überall den Ton anzugeben. Alles wird anders, als die beiden mit ihrer Klasse zu einer Schullesung gehen: Während die anderen tuscheln, sich die Haare kämmen oder aus dem Fenster schauen, wird Kim hellhörig, denn was die Autorin da vor sich hin nuschelt, handelt von ihr. Okay, es kommen andere Namen vor und ein paar unwichtige Details stimmen nicht, aber der Rest ist sie! Doch die Geschichte geht nicht gut aus, vor allem nicht für Jasper, Kims Klassenkameraden, der, wenn das Buch die Wahrheit sagt, am Ende an einem Wespenstich stirbt. Um das zu verhindern, bleibt Kim nichts anderes übrig, als ihr Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Auf einmal macht sie alle möglichen Dinge zum ersten Mal, wie zum Beispiel Jasper zu küssen. Das aber passt Petrowna ganz und gar nicht ins Konzept ...

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Wer ist die Autorin?

Alina Bronsky wurde 1978 in Jekaterinburg, Russland geboren und lebt seit ihrer Kindheit in Deutschland. Ihr Debütroman „Scherbenpark“, der unter anderem für den Jugendliteraturpreis nominiert war, wurde auf Anhieb zu einem Bestseller und für das Kino verfilmt. Es folgten weitere hocherfolgreiche Bücher, zuletzt der Roman „Baba Dunjas letzte Liebe“, der lange auf der Spiegel-Bestsellerliste stand und für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Alina Bronsky lebt mit ihrer Familie in Berlin.

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar von vorablesen.de und dem dtv Verlag zugesandt. <

Von Alina Bronsky habe ich ja schon länger nichts mehr gelesen, nachdem mir "Spiegelkind" und "Spiegelriss" so gut gefallen haben - leider wird ja kein dritter Teil erscheinen. Doch dieses Buch hat mich doch angesprochen. Als ich von Vorablesen die Chance bekam, dieses Buch zu gewinnen habe ich mein Glück versucht, und wurde ausgelost. Insgesamt war das Buch sehr viel anders als erwartet und ich hätte mir die Umsetzung der Idee völlig anders vorgestellt. Einige Aspekte haben mich positiv überrascht, andere negativ.

Das Alina Bronsky schreiben kann steht allerdings nicht zur Debatte. Sie hat keinen 0815-Schreibstil, mir gefällt er. Dadurch entsteht eine ganz eigene, frische Atmosphäre und die Geschichte macht gleich noch mehr Spaß.

Was es mit der gesamten Geschichte um das Buch auf sich hat hat mich wirklich interessiert, und ich wurde auch nicht enttäuscht von der Idee diesbezüglich. Besonders die Figur von Leah Erikson hat mir gefallen, und ihr Zusammenwirken mit Kim. Das hat letztere immer mal wieder sympathischer gemacht und die Geschichte insgesamt hat meine Sympathie für diese Protagonistin sehr gut aufgebaut. Trotzdem hat sich Petrowna mehr in mein Herz geschlichen als Kim, was ich nach der Leseprobe nicht erwartet hätte.

Wirklich unterschiedliche Charaktere wirken in "Und du kommst auch drin vor" zusammen, aber im Vordergrund steht eigentlich eine Freundschaft - wie leider viel zu wenig in Büchern, besonders Jugendbüchern. Ein Trend, dem definitiv entgegengewirkt werden sollte, nebenbei bemerkt. Petrowna und Kim haben eine ganz eigene Beziehung zueinander, und ihre Szenen haben mir an diesem Buch am besten gefallen.

Das Ende konnte mich allerdings nicht überzeugen und im Nachhinein zieht der Abschluss der Ereignisse für mich die gesamte Geschichte ein wenig herunter. Daraus hätte definitiv mehr gemacht werden und auch wenn ein offenes Ende gut und schön ist, kam es mir hier zu plötzlich. Ich hätte mir vor allem für Petrowna noch mehr gewünscht. Vielleicht war das Buch insgesamt ein paar Seiten zu kurz, auch wenn Anfang und Mittelteil trotz der wenigen Szenen wirklich gut aufgebaut worden, auch in Punkto Spannung. Doch diese sackte in den letzten Kapitel einfach so rapide ab, dass ich das Buch nicht ganz zufrieden zuklappen konnte.

Dennoch ein nettes Buch für zwischendurch, witzig und ein typisches Jugendbuch mit ungewöhnlichem Spin. Eine Geschichte übers Erwachsenwerden und das Entdecken der eigenen Stimme!

 bis Sterne

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den dtv Verlag und vorablesen.de!

Sonntag, 3. September 2017

Ein ganz neues Leben

Autorin: Jojo Moyes
Seiten: 528
Verlag: Rowohlt/Wunderlich
ISBN: 978-3-8052-5094-8

Worum geht's?

«Du hast mich mitten ins Herz getroffen, Clark. Vom ersten Tag an, an dem du mit deinen lächerlichen Klamotten hereingestapft bist. Du hast mein Leben verändert.» 

Sechs Monate hatten Louisa Clark und Will Traynor zusammen. Ein ganzes halbes Jahr. Und diese sechs Monate haben beide verändert. Lou ist nicht mehr das Mädchen aus der Kleinstadt, das Angst vor seinen eigenen Träumen hat. Aber sie führt auch nicht das unerschrockene Leben, das Will sich für sie gewünscht hat. Denn wie lebt man weiter, wenn man den Menschen verliert, den man am meisten liebt? Eine Welt ohne Will, das ist für Lou immer noch schwer zu ertragen. Ein einsames Apartment, ein trister Job am Flughafen – Lou existiert, aber ein Leben ist das nicht. Bis es eines Tages an der Tür klingelt – und sich eine Verbindung zu Will auftut, von der niemand geahnt hat. Endlich schöpft Lou wieder Hoffnung. Hoffnung auf ein ganz neues Leben.

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Wer ist die Autorin?

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die «Sunday Morning Post» in Hongkong und den «Independent» in London gearbeitet. Der Roman «Ein ganzes halbes Jahr» machte sie international zur Bestsellerautorin. Weitere Nr. 1-Bestseller folgten. Jojo Moyes lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf dem Land in Essex.

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Wie fand ich es?

ACHTUNG! ZWEITER TEIL EINER REIHE! EVENTUELL SPOILERGEFAHR!

Endlich kam ich dazu, diese Fortsetzung zu lesen! Ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut und bin sehr froh, ohne große Erwartungen (an den Verlauf der Handlung, nicht an die Qualität natürlich!) herangegangen zu sein. Nachdem "Ein ganzes halbes Jahr" und ich Freunde geworden sind, sind schon Jahre vergangen. Ein kontrovers diskutiertes Buch, sicher, doch mir hat es gefallen - und auch der Film dazu, obgleich mich Buchverfilmungen meist enttäuschen.

Doch ab mit den Scheinwerfern auf diesen zweiten Band! Ich kam mit dem Ende von "Ein ganzes halbes Jahr" ganz gut zurecht, es war gewissermaßen poetisch. Hier wird daraus eine Realität gemacht und ein nüchternes Licht auf das Leben nach dem Tod eines anderen Menschen geworfen, der einem so viel bedeutet hat wie Lou und Will. Mit dieser Thematik wird gut umgegangen, die Szenen die Lou vor allem trauernd zeigen haben mich erreicht und berührt, ohne übertrieben dramatisch oder irreal zu wirken. Im Gegenteil, die Authentizität ihres Lebens danach und ihrer Gefühle konnte mich überzeugen.

Auch und vor allem die Auswirkungen auf Lous Rolle in Wills Ableben beziehungsweise die Reaktion anderer darauf werden beschrieben und das nicht alles bei einem so kontrovers diskutierten Thema Friede-Freude-Eierkuchen seien würde, machte es realistisch. Nicht weniger falsch im moralischen Sinn natürlich, aber im echten Leben leider mehr als vorstellbar, und zeigte die auch in der Realität oft anzutreffende Ignoranz und Uninformiertheit in Bezug auf Sterbehilfe und alles damit verbundene.

Ich bin wie bereits erwähnt ohne wirkliche Erwartungen an Lous neues Leben herangegangen - besser so. Das ist keinesfalls negativ gemeint, aber viele Fans von Buch 1 könnte dieses Buch deshalb enttäuschen, weil es eine völlig neue Richtung einschlägt. Eine logisch konsequente, aber mit völlig neuen Herausforderungen, Konflikten und Themen. Da mich das nicht gestört hat, konnte ich Wills Tochter als neuen Charakter wirklich wertschätzen, die Probleme von Lous Eltern und ihrer Schwester, sowie die Geschichte um Sam (den ich nebenbei gesagt vergöttere)... all die interessanten, faszinierenden Facetten von "Ein ganz neues Leben". Denn genau als das sollte es betrachtet werden - als etwas ganz Neues.

Dennoch kann ich diesem Buch nicht mehr als vier Sterne geben. Wieso, fragt ihr euch sicher, immerhin hat sie am Ende geweint! (Habe ich wie schon bei Buch 1, wenn auch aus völlig anderen Gründen.) Und alles war dramatisch und herzzerreißend und toll... ja. Ja und Nein. Denn was mit Will in diesem Buch teils gemacht wurde, will ich nicht mit fünf Sternen unterstützen.

Das mag hart klingen, aber fand ich in "Ein ganzes halbes Jahr" die Behandlung seines Wunsches, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen, fantastisch gehandhabt, hatte ich hier immer mal wieder einen bitteren Geschmack im Mund. Wills "Selbstmord" wie öfters betitelt kam mir öfters in ein falsches Licht gestellt vor, er wurde nur auf Lou bezogen. Besonders ein Gedanke hat mich dabei am meisten gestört - dass er sie nicht genug geliebt hätte um bei ihr zu bleiben. Natürlich ist es im Rahmen von Lous Trauerprozess verständlich solche Gedanken zu haben, doch wurden sie von der Geschichte selbst als richtig hingestellt, als gerechtfertigt, obgleich Wills Entscheidung nichts mit Lou oder damit wie sehr er sie geliebt hat zu tun hatte, sondern mit ihm selbst.

Dennoch empfinde ich die Fortsetzung von Lous Geschichte als eine gute, und ich würde sie auch weiterempfehlen - zu viel habe ich bei diesem Buch mitleiden können und zu gut waren die eingestreuten Witze. Zu toll die neuen Figuren, besonders Lily, Sanitäter-Sam und Donna, zu toll die alten Figuren, besonders Mrs. Traynor. Es ist ein gelungenes, emotionales, gut geschriebenes Buch - dennoch hat dieses Buch einen für mich großen Makel, der mir die Lust an der Geschichte verdorben hätte, wäre er ein größerer Teil der Handlung gewesen. Trotzdem bin ich gespannt auf Buch 3 und darauf, wie es mit Lou, ihrer Familie und allen anderen Figuren weitergeht!

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