Sonntag, 20. März 2016

Mein bester letzter Sommer

AutorIn: Anne Freytag
Seiten: 368
Verlag: Heyne fliegt
ISBN: 978-3-453-27012-1

Worum geht's?

Wann du die große Liebe triffst, kannst du dir nicht aussuchen

Tessa hat immer gewartet – auf den perfekten Moment, den perfekten Jungen, den perfekten Kuss. Weil sie dachte, dass sie noch Zeit hat. Doch dann erfährt das 17-jährige Mädchen, dass es bald sterben muss. Tessa ist fassungslos, wütend, verzweifelt – bis sie Oskar trifft. Einen Jungen, der hinter ihre Fassade zu blicken vermag, der keine Angst vor ihrem Geheimnis hat, der ihr immer zur Seite steht. Er überrascht sie mit einem großartigen Plan. Und schafft es so, Tessa einen perfekten Sommer zu schenken. Einen Sommer, in dem Zeit keine Rolle spielt und Gefühle alles sind …

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Wer ist die Autorin?

Anne Freytag, geboren 1982, hat International Management studiert und für eine Werbeagentur gearbeitet, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Die Autorin veröffentlichte bereits mehrere Romane für Erwachsene, unter anderem unter ihrem Pseudonym Ally Taylor. Mein bester letzter Sommer ist ihr erstes Jugendbuch. Anne Freytag liebt Musik, Serien sowie die Vorstellung, durch ihre Geschichten tausend und mehr Leben führen zu können.

In diesem Leben wohnt und arbeitet sie derzeit in München – wenn sie nicht gerade in ferne Länder und fremde Städte reist. Manchmal auch nur in Gedanken ...

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Wie fand ich es?

> Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Heyne fliegt Verlag zur Verfügung gestellt. <

Geschichten, die so ähnlich wie "Mein bester letzter Sommer" sind, gibt es einige. Geschichten über junge Menschen, die durch Krankheit viel zu früh aus dem Leben gerissen werden - "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green beispielsweise, eines meiner Lieblingsbücher. Da ich solche Romane ab und an recht gerne lese, wollte ich mich auch einmal an diesem Buch versuchen.

Um das gleich zu Anfang klarzustellen, in diesem Buch geht es nicht um Krebs, dafür um eine andere schwere "Krankheit" mit der die Protagonistin Tessa zurecht kommen muss. Die Anzeichen dieser Krankheit und wie sie in den Geschichtsverlauf integriert wurde empfand ich, als medizinisch völlig inkompetent, glaubhaft, ob sie tatsächlich realistisch sind kann ich nicht sagen.
Wie Tessa damit umging, hat mich nicht unbedingt gestört, aber erschien mir einfach... merkwürdig. Würde ich sterben, ich würde versuchen noch alles zu erleben, so viel Leben aufsaugen wie möglich. Die Protagonistin hat sich ganz anders verhalten, passend zu ihrer sonstigen Charakterisierung auf jeden Fall, aber dadurch fiel es mir schwer, mich auf sie einzulassen und in ihre Gedanken einzutauchen.
Oskar gefiel mir soweit ganz gut, allerdings kann ich nicht sagen, dass er einer meiner Lieblinge war. Viel interessanter in der Geschichte empfand ich Larissa, Tessas Schwester, sowie ihre Eltern. Die leider viel zu wenigen Szenen mit ihnen haben mir durchweg gefallen, und die Reaktionen der drei auf Tessas baldigen Tod waren so unterschiedlich wie spannend zu lesen.

Die ganze Geschichte rund um die Reise die Tessa und Oskar unternehmen, hat mir gut gefallen, hätte meines Erachtens aber auch länger sein können. Im Buch gibt es eine liebevoll gestaltete Karte von ihrer Route und auch eine Tracklist mit Liedern, die die Geschichte sehr gut untermalen. Die Tracklist beim Lesen zu hören, kann ich nur empfehlen. Doch mit den besuchten Orten wurde etwas stiefmütterlich umgegangen, und das Gefühl an einem fremden, aufregenden Platz zu sein, war für mich beim Lesen nicht spürbar. Dadurch konnte ich diesen Teil der Geschichte auch nur bedingt genießen, auch wenn er mir im Ansatz sehr gefiel.

Größtenteils beschäftigt sich "Mein bester letzter Sommer" mit der Liebesgeschichte von Tessa und Oskar. Da ich, nach der Lektüre einiger anderer Rezensionen vor dem Lesen darauf eingestellt war, hat mich das auch nicht gestört. Doch teilweise hat es mir gefehlt, dass Tessa auch einmal über etwas anderes nachdachte als Oskar. Immerhin liegt sie mehr oder minder im Sterben, und auch wenn sie sich von ihrer Familie und ihren Freunden irgendwie verabschiedet, kam mir da etwas wenig.

Kommen wir zu einem sehr positiven Punkt - dem Schreibstil. Anne Freytag schreibt flüssig, und zieht einen mit ihren Worten regelrecht in die Geschichte, ein Grund warum ich das Buch trotz meiner Kritikpunkte beinahe in einem Atemzug gelesen habe.

Mein größtes Problem mit der Geschichte war folgendes - ich konnte keine wirkliche Sympathie zu den Charakteren aufbauen. Ja, Tessa und Oskar waren okay, aber ich konnte mich wie weiter oben erwähnt nicht komplett in sie hineinversetzen, mit ihnen fühlen, mir mit ihnen das Herz brechen lassen. Die emotionale Bindung zu ihnen hat leider gefehlt. Ich habe das Buch trotzdem gern gelesen, aber es wird fürchte ich keines bleiben, das mir länger im Gedächtnis und im Herzen bleibt.

Ich hatte erwartet, dass mich das Buch zu Tränen rühren würde - das hat es leider nicht geschafft. Aber vielleicht gelingt es dem Roman ja bei euch. Manche von euch werden Tessa und Oskar bestimmt mehr ins Herz schließen können als ich, weil sie sich besser mit ihnen identifizieren können.
"Mein bester letzter Sommer" ist keineswegs ein schlechtes Buch, aber einfach nicht ganz nach meinem Geschmack. Wer romantische Geschichten mit trauriger Grundstimmung mag, der kann mit dem Buch sicherlich Freude haben!

 Sterne

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Heyne fliegt Verlag und das Bloggerportal Randomhouse!

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