Sonntag, 13. Dezember 2015

Schimmer

AutorIn: Ingrid Law
Seiten: 240
Verlag: Carlsen
ISBN: 978-3-551-31057-6

Worum geht's?

Mibs kann ihren dreizehnten Geburtstag kaum noch erwarten. Denn endlich wird sie erfahren, was ihr Schimmer ist. Wie alle in ihrer Familie bekommt sie ein besonderes Talent. Mibs' Opa kann Berge versetzen, ihre Oma Radiowellen einfangen und ihr Bruder Stürme entfachen. Doch Mibs' Geburtstag verläuft anders als erhofft: Ihr Vater hat einen schweren Unfall, sie muss dringend zu ihm. Auf einmal hört sie Stimmen, die sonst niemandem auffallen - und Tattoos beginnen sich zu bewegen. Ob das wohl ihr Schimmer ist?

Quelle (Werbung)

Wer ist die Autorin?

Ingrid Law war lange auf der Suche nach ihrem Schimmer. Sie hat Schuhe verkauft, im Buchhandel gearbeitet und anderen Menschen geholfen, einen Job zu finden. Heute lebt sie mit ihrer Tochter in Colorado. Ihr erstes Buch, "Schimmer", wurde aus dem Stand heraus ein großer Erfolg.

Quelle (Werbung)

Wie fand ich es?

Ich muss zugeben, ich bin mit recht niedrigen Erwartungen an diese Geschichte herangegangen. Vor ein paar Monaten hatte ich schon einmal in das Buch hineingelesen und damals hatte es mir nicht so sehr zugesagt.

Der Anfang gestaltete sich auch beim zweiten Versuch ein wenig langweilig, da erst einmal die Familie der Beaumonts, Mibs Familie, vorgestellt wurde, sowie ihre individuellen Schimmer. Die Idee dieser besonderen Fähigkeiten ist ja an sich nichts Neues, doch welche Schimmer in Erscheinung treten, fand ich ziemlich faszinierend. Es sind nicht die typischen Sachen wie ein Element zu beherrschen oder fliegen zu können, dennoch oder gerade trotzdem machen sie die Geschichte interessanter.

Das Buch ist eher für jüngere Leser geeignet, dennoch bin ich der Meinung, dass es auch ältere Jugendliche lesen können. Außer in Mibs Gedankengängen, die teils noch nicht soo ausgereift waren - sie ist ja immerhin erst 12 bzw. 13 - bemerkt man das auch nur an Formulierungen wie "Poppa" und "Momma", die meinen Lesefluss jetzt nicht besonders gestört haben.

Im Laufe der Zeit wurde "Schimmer" spannender und es entwickelte sich bei mir während des Lesens das Gefühl, ein Road-Trip-Buch zu lesen. Trifft eigentlich auch zu, da der Großteil der Geschichte aus Mibs Reise zu ihrem Vater besteht. Ich hätte während der ersten fünfzig Seiten wirklich nicht gedacht, dass mir der Rest des Buchs so gut gefallen würde, doch irgendwie wurde ich mit jeder Seite mehr überzeugt.

So kommt auch ihre Interaktion mit verschiedensten Charakteren zusammen. Alle miteinander waren sie wirklich originell und interessant gestaltet. Nicht jeder war sofort sympathisch oder durchschaubar, aber dennoch konnten mich die Figuren überzeugen. Sie haben alle ihre Macken und Talente, ob sie jetzt einen Schimmer haben oder nicht. Denn auch ganz normale Leute werden mehr oder weniger versehentlich in Mibs Reise zu ihrem Vater hineingezogen. Ob sie Mibs und ihre Geschwister enttarnen werden und wie sie (falls das der Fall ist) darauf reagieren werden, dürft ihr natürlich selbst lesen ;)

Was mich vor allem beeindruckt hat, war das Ende der Geschichte. Obwohl das Buch ja eher für Jüngere gedacht ist, gibt es kein typisches Happy End wie man es erwarten könnte. Nein, die Geschichte endet viel mehr authentisch und nicht kitschig, und gibt mehr einen Ausblick, als einen vollständigen Schlussstrich zu ziehen. Soweit ich weiß, geht es ja in "Der Schimmer des Ledger Kale" auch mit den Figuren aus Band 1 weiter, zumindest kommen sie vor, wie ich beim Durchblättern gemerkt habe. Ich freue mich schon sehr darauf, die Reihe weiterzulesen.

Das Buch hat mich wirklich positiv überrascht mit seinen individuell gestalteten Charakteren, den angenehm zu lesenden Dialogen und einer netten Geschichte mit einigen Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Am meisten überzeugt mich aber noch immer die Idee des Schimmers!

 Sterne

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Da die Zuordnung eines Kommentars erforderlich ist/ermöglicht werden muss, werden personenbezogene Daten gespeichert - Name, Email und ID-Adresse. Durch Absenden eines Kommentars erklärt sich der Nutzer damit einverstanden.