Freitag, 8. Mai 2015

Wer braucht schon Liebe?

AutorIn: Denise Deegan
Seiten: 384
Verlag: cbt
ISBN: 978-3-570-30792-2

Worum geht's?

Die 16-jährige Alex hat es nicht leicht. Seit ihre Mutter gestorben ist, hat ihr Vater nur noch Arbeit im Kopf. Und engagiert massenweise Personal. Wie diese durchgeknallte Stylistin Marsha, die sich einbildet, sie müsste nett zu ihr sein. Als ob das helfen würde. Nein, für Alex ist ihr Vater auch gestorben. Sie vertraut niemandem mehr, sie liebt niemanden mehr und sie verlässt sich auf niemanden mehr. Auch nicht auf David McFadden, und wenn er noch so schöne blaue Augen hat. Denn wer nicht liebt, kann auch nicht verlieren …

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Wer ist die Autorin?

Denise Deegan ist eine erfolgreiche irische Schriftstellerin, die bereits mehrere Romane für Erwachsene veröffentlicht hat. Sie arbeitet außerdem als freie Journalistin. Nach Wer braucht schon Liebe? und Wer denkt heute schon an morgen? erscheint mit Wer sucht schon das große Glück? ihr drittes Jugendbuch. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Teenageralter in Dublin.

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Wie fand ich es?

Die Geschichte um die 16 Jahre junge Alex begann für mich eher schleppend und 08/15, aber spätestens ab 50 bis 100 Seiten war ich total in die Geschichte eingetaucht und mutierte zu einem kleinen Süchtigen, so fesselnd fand ich dieses Buch. ;)

Der Verlauf des Romans ist meiner Meinung nach sehr realistisch, ehrlich nicht vorhersehbar und auch nicht gekünstelt. Es passierte viel Unschönes und wer gern die typischen Happy-End-Geschichten mit Gute Laune Faktor möchte, der wird hier wohl weniger fündig werden. Durch den nüchternen Schreibstil der Autorin, der trotz seiner Schlichtheit immer wieder wunderbare Stellen hervorbringt die im Gedächtnis bleiben, wurde die Geschichte sehr gut abgerundet.

Denise Deegan versteht es, beim Leser Gefühle zu erzeugen. Teilweise habe ich bei dem Buch geweint, und ich kann im Nachhinein zwar sagen wieso, aber überrascht hat es mich trotzdem. Mit unerwarteten Wendungen, einer schönen Liebesgeschichte und noch viel Schönerem Drumherum ist es definitiv eines der besten Romane, die ich bisher gelesen habe. Denn das Drumherum ist in diesem Buch ebenfalls sehr groß geschrieben. Es geht um viel mehr als eine Romanze, es geht um Trauer und Wut.

Diese Gefühle der Protagonistin Alex springen im Laufe des Buchs von himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt. Doch jede einzelne Emotion konnte ich nachvollziehen! Sie ist ein wirklich gebranntes Kind was Beziehungen zu anderen Menschen angeht, zieht sich schnell zurück und versucht kühl und abweisend zu sein. Damit stößt sie nicht nur ihre Freundinnen immer wieder vor den Kopf. Dennoch mochte ich sie sehr gern und habe gerne von ihr und aus ihrer Sicht gelesen. Nachdem Verlust ihrer Mutter und den damit verbundenen Veränderungen in ihrem Leben ist es nur nachvollziehbar, wieso sie andere so schnell wegstößt und sich vom Rest der Welt abschottet. Sie bleibt ihrem Charakter das ganze Buch hindurch treu, auch wenn sie sich verändert, so wandelt sich trotz ihrer Liebe zu David doch nicht gleich ihre ganze Persönlichkeit, was mir sehr gut gefiel und auch passend erschien.

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch zahlreiche, angefangen bei David, über Alex Freundinnen, bis zu ihrem Vater und der ganzen Mannschaft an Personal. Jeder hat seine eigene Art und hat seine eigenen Fehler und Geheimnisse. Die Nebenfiguren sorgten für den extra Schliff des Buchs und haben mir durchweg sehr gut gefallen.

Sehr schön finde ich auch, dass es noch zwei andere Bücher gibt, in denen von Alex Freundinnen, Sarah und Rachel, berichtet wird. Was diese Geschichten, von denen eine "Wer denkt heute schon an morgen?" bereits erschienen ist, und die zweite "Wer sucht schon das große Glück?" im Oktober erscheinen wird. Auf beide bin ich schon total gespannt und sie landen nach dieser tollen Lektüre sicher auf meiner Wunschliste.

Das Buch war für mich auf jeden Fall ein totaler Lesegenuss, etwa ab Seite 50. Von da an kam ich richtig in die Geschichte hinein und sie konnte mich fesseln. Ein sehr schönes Buch, keine 5 Sterne, aber dennoch sehr gut, ich habe eigentlich nichts groß zu bemängeln!

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